19.07.2016 Der Mann an der Tür

Heute klingelte es an der Haustür. Als ich öffnete, blickte ich in das Gesicht eines freundlich lächelnden Mannes. Der Mann wollte mich weder in eine Kirche schleppen, noch überteuerte Putzlappen oder überflüssige Zeitschriften verkaufen. Was er wollte, drückte er mit einem Wort aus: „Arbeit“.

Und was tat ich? Überließ ich ihm den Gartenzaun, an dem überall die Farbe abblättert? Zeigte ich ihm, durch welche Fenster im Haus man vor Dreck kaum noch blicken kann? Fragte ich ihn, an welche Art Arbeit er dabei dachte?

Ich antwortete ihm ebenfalls mit nur einem Wort: „Nein“.

Warum eigentlich?

Es sollte doch jeder, der freiwillig arbeiten möchte, willkommen sein. Schließlich gibt es an allen Ecken und Enden etwas zu tun. Ich wäre durchaus froh über ein wenig Hilfe hier und da. Trotzdem habe ich „nein“ gesagt.

Jetzt plagt mich mein Gewissen.


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