Und es hat „Määäääääh!“ gemacht

By Stefanie Wenta / On / In Wirtschaft und Nachhaltigkeit

100 Augen richten sich auf uns, als die Autotür zuschlägt. 100 Ohren spitzen sich, 200 Beine stemmen sich in den Boden: Wer kommt da? Mein Sohn und ich fühlen uns beobachtet, wie Eindringlinge in ein geschlossenes Territorium kommen wir uns vor. Wir sind beim Waldziegenhof der Familie Mareth in Ziertheim und die 50 Thüringer Waldziegen, die dem Hof seinen Namen geben, stempeln uns beim ersten Anblick als Fremde ab. Wir rufen ein zaghaftes „Hallo!“ in ihre Richtung und freuen uns, als uns Monika Mareth entdeckt und in den zum Hof gehörenden Laden führt.

Ich liebe Ziegen. Wo immer ich eine sehe, muss ich anhalten und sie zumindest ansehen. Ganz erklären kann ich mir das nicht. Vielleicht liegt der Grund dafür in den neugierig glänzenden Augen dieser zutraulichen und geselligen Tiere. Oder an der gefühlten Seelenverwandtschaft zwischen Charakterköpfen. Wie konnte es dazu kommen, dass die sympathischen Kletterprofis als Nutz- oder Haustiere bei uns kaum noch eine Rolle spielen? Jürgen Mareth weiß die Antwort darauf.
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Eine vernetzte Welt gestalten – Entwicklungspolitische Themen während der deutschen G20-Präsidentschaft

By Stefanie Wenta / On / In Uncategorized

Vergangene Woche referierte Herr Dr. Gerd Müller, Bundesentwicklungsminister, in meiner Nachbarstadt Giengen zum Thema „Globalisierung gerecht gestalten“.

Für mich stand außer Frage, diese Veranstaltung zu besuchen. Erstens: wann kommt schon mal ein Bundesminister auf die Ostalb? (Nun gut: am 11.5. kommt Angela Merkel nach Heidenheim und wird vor und mit einem auserwählten Kreis von ehrenamtlich Tätigen sprechen.) Zweitens:  Globalisierung, Entwicklungshilfe und -arbeit oder Nachhaltigkeit sind Themen, die mich täglich beschäftigen.

Minister Müller sprach davon, dass die Industrienation lernen müssten, den Reichtum neu zu verteilen. Bricht man das herunter, bedeutet es, dass jeder einzelne sein Konsumverhalten überdenken und letztlich auch konsequent ändern muss, um auf globaler Ebene eine gerechtere Verteilung von Reichtum zu ermöglichen.
Was wir essen, tragen, besitzen, wie wir kommunizieren, uns vergnügen oder reisen hat gravierende Auswirkungen auf unsere Umwelt, die Arbeitsbedingungen von Menschen und die Stabilität und Entwicklung vieler Staaten,  von denen wir vielleicht höchstens einmal den Namen gehört haben. Es geht um nichts anderes als Zukunftssicherung.

Nicht umsonst beruht die Agenda der diesjährigen deutschen G20-Präsidentschaft auf den eng mit der Entwicklungsarbeit verknüpften Säulen „Stabilität sicherstellen“, „Zukunftsfähigkeit verbessern“ und „Verantwortung übernehmen“. 

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) hat auf seiner Website eine Sonderseite zu den Themen veröffentlicht, die den drei Agenda-Punkten zugeordnet sind:

https://www.bmz.de/de/service/sonderseiten/g20/start/index.html

Bei einem Ministerium, das sich für wirtschaftliche Zusammenarbeit einsetzt, sehe ich in vielen Bereichen, wie zum Beispiel beim Thema „Pandemien verhindern“ in erster Linie auch Absichten, neue Märkte für deutsche Unternehmen zu gewinnen. Welcher Pharmariese, welcher Hersteller von Medizintechnik, welcher Entwickler von IT- oder Energielösungen würde sich nicht freuen über neue Absatzgebiete für seine Produkte? Inwieweit eine verbesserte internationale wirtschaftliche Zusammenarbeit auch zu einer gerechteren Verteilung des Reichtums – und eben nicht zu einer weiteren Ausbeutung durch „westliche“ Konzerne – führen wird, liegt ganz bestimmt auch wieder an unserer individuellen Einstellung zu Konsum und Verbrauch.

In diesem Zusammenhang interessant auch Dokumentation „Konzerne als Retter“ von Arte, die am kommenden Dienstag, 9.5., ausgestrahlt wird:

http://www.arte.tv/de/videos/059525-000-A/konzerne-als-retter

Copyright Foto: By Der Barbar (Own work) [CC BY-SA 4.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0)], via Wikimedia Commons