Neue Wege in der Not- und Katastrophenhilfe: Die Initiative #CSRhumanitär

By Stefanie Wenta / On / In Wirtschaft und Nachhaltigkeit

Erdbeben in Nepal, Flutkatastrophe in Chile, Dürreperiode in Ostafrika, Kriege und Konflikte – Über 128 Millionen Menschen weltweit sind von humanitären Krisen betroffen. Sie verlieren ihre Existenzgrundlage, ihre Heimat und oft genug auch ihr Leben. Noch Jahre nach dem Ereignis selbst muss humanitäre Hilfe für die Bevölkerung und vielfältige Unterstützung beim Wiederaufbau zerstörter Infrastruktur geleistet werden. Die Bewältigung solcher Katastrophen bedeutet deshalb eine Mammutaufgabe für die jeweiligen Staaten und für Akteure im humanitären Bereich.

Und der Bedarf an humanitärer Hilfe wird wachsen, denn häufig entstehen humanitäre Krisen von Menschenhand: exzessive Landwirtschaft fördert die Bodenerosion und damit das Risiko für Erdrutsche und Überschwemmungen, der Klimawandel verändert ganze Ökosysteme. Obwohl die Forschung hierzu noch am Anfang steht, vermuten Wissenschaftler, dass Wetterphänomene wie El Niño durch den Klimawandel verstärkt auftreten und zu häufigeren und gravierenderen globalen Naturkatastrophen führen. Migration kann sowohl Folge von Naturkatastrophen als auch von Kriegen und Konflikten sein.

Viel Arbeit also für alle, die sich der Bewältigung humanitärer Krisen verschrieben haben. Das sind in Deutschland nicht wenige. Internationale Hilfsorganisationen zählen traditionell zu den Kernakteuren im humanitären Bereich. Die Politik engagiert sich in Form des Auswärtigen Amtes. Und immer häufiger finden sich Unternehmen, die ihr Knowhow oder ihre Ressourcen in die humanitäre Arbeit mit einbringen.

Die Wirtschaft als Partner in der humanitären Hilfe
Ein Beispiel, wie der Dialog zwischen all diesen Beteiligten gefördert werden kann, um letztlich die Welt positiver zu gestalten, ist die Initiative #CSRhumanitär.

Hilfsgüterlieferung
Tsunami-Opfer benötigen dringend Decken – Logistische Lösungen sind gefragt.

2015 vom Auswärtigen Amt und dem Bündnis Aktion Deutschland hilft e.V. ins Leben gerufen, zielt die Initiative darauf ab, den Dialog zwischen der Wirtschaft und humanitären Organisationen zu fördern. Zahlreiche Netzwerkveranstaltungen sollen helfen, die unterschiedlichen Parteien vertrauter miteinander zu machen und eine gemeinsame Sprache zu entwickeln. „Weltweit steigt der Bedarf an humanitärer Hilfe. Zugleich wächst die Finanzierungslücke und der humanitären Gemeinschaft stehen immer weniger Hilfsgelder zur Verfügung. Diese Herausforderungen können nicht allein durch staatliche oder private Akteure gemeistert werden, sondern hier kann die Wirtschaft als Partner der humanitären Hilfe einen Mehrwert leisten. Denn seit einigen Jahren wächst bei Unternehmen die Bereitschaft, sich mit Knowhow aus ihrem Kerngeschäft, bedarfsgerechten Ressourcen oder sogar der Arbeitskraft ihrer Mitarbeiter in Form eines Corporate Volunteerings einzubringen. #CSRhumanitär fördert den Austausch, um diese neuen Ressourcen freizusetzen und unterstützt NGOs und Unternehmen dabei auf Augenhöhe neue, innovative Ansätze zu erarbeiten, um bedarfsgerechte und prinzipientreue humanitäre Hilfe zu leisten“, erklärt Marion Michels, Projektleiterin der Initiative #CSRhumanitär. Gebündelt sind diese ganzen Kenntnisse und Erfahrungen ein unschätzbarer Vorteil, wenn schnelle und effiziente Hilfe geleistet werden soll.“
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