Manchmal fängt ein Tag unerwartet an

By Stefanie Wenta / On / In Wirtschaft und Nachhaltigkeit

Mir ist unbehaglich. Für 8:30 Uhr steht ein Telefonat an mit einem Kunden. Der hat zuvor geschrieben, dass er einige Kritikpunkte an einem Text hat. Nicht gerade etwas, auf das ich früh morgens als Erstes warte. Für den Kunden habe ich noch nicht viel geschrieben. Ich habe Zweifel, ob das, was ich ihm bieten kann, überhaupt das ist, was er braucht. Seine Mail und sein Wunsch nach einem Gespräch verstärken diese Zweifel noch.

Doch was dann kommt, lässt mich einigermaßen verblüfft zurück. Der Kunde ist nicht unzufrieden, sondern sehr zufrieden. Er beendet die noch kurze Zusammenarbeit nicht, sondern beauftragt gleich neue Texte. Seine Änderungswünsche sind durchaus verständlich und absolut im Rahmen dessen, was bei einer Textabstimmung üblich ist. Meine Zweifel? Völlig unbegründet.

Das Ungewöhnlichste an diesem morgendlichen Telefonat ist aber, dass der Kunde mir mit seiner weiteren Auftragserteilung Zeit gewährt, um sein Unternehmen besser kennen zu lernen. Er drückt dies sogar wörtlich so aus. Er gewährt mir Zeit, um über ihn und von ihm zu lernen.

Warum ich das ungewöhnlich finde? Von Dienstleistern und auch Mitarbeitern wird heute immer häufiger verlangt, dass sie vom ersten Moment an hundertprozentige Ergebnisse liefern. Jemand wird engagiert oder eingestellt – und vom ersten Tag an soll der- oder diejenige „wissen, wie der Laden läuft“.  Die Erfahrung und das Wissen, die dafür nötig wären, können „Neue“ jedoch nicht haben. Was das Ganze meist noch schlimmer macht: Auch Hintergrundinformationen werden immer knapper und – pardon – schlechter. Klare Anweisungen und Briefings fehlen oft, Zuständigkeiten sind nicht bekannt. In vielen Fällen gibt es noch nicht einmal mehr ein persönliches Kennenlern-Gespräch mit dem Kunden, bevor der Dienstleister dessen Aufträge abarbeitet.

Was damit meiner Meinung nach erreicht wird, ist das Gegenteil von dem Perfektionismus, den alle so sehr anstreben. Ohne Vorbereitung, ohne Einarbeitung, ohne eine helfende Hand oder persönliche, durchaus kritische Gespräche, können Mitarbeiter oder Freelancer Fehler nicht vermeiden. Wenn Fehler sich häufen, explodieren auch Kosten. Unzufriedenheit setzt ein. Und letztlich bleiben Qualitätsanspruch und langfristige Beziehungen mit Mehrwert für beide Seiten auf der Strecke.

Mein Kunde hat das erkannt. Ich bin dankbar dafür. Denn die Arbeit für ihn macht genau deshalb großen Spaß.

Foto: By Sun Ladder (Own work) [CC BY-SA 3.0 (https://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0) or GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html)], via Wikimedia Commons

Ein Jahr Wort-Werkstatt Wenta

By Stefanie Wenta / On / In Uncategorized

Das erste Jahr Selbstständigkeit ist geschafft! Freude und Ärger, Euphorie und Frustration, Tatendrang und Hoffnungslosigkeit, Überzeugung und Unsicherheit sind – beinahe im wöchentlichen Wechsel – auf- und wieder abgetaucht. Was immer da war und es vermutlich auch noch lange bleiben wird: die Gewissheit, das Richtige getan zu haben. Jetzt klopfe ich mir mal stolz auf die eigene Schulter und trete mir in den H…Denn es geht weiter. Mit neuen Ideen und konstanter Zuversicht.
Ein großes Danke an alle, die mich unterstützt und manchmal auch gefordert haben!

26.07.2016 Abenteuer Selbstständigkeit

By Stefanie Wenta / On / In Uncategorized

Jetzt wird es ernst: In gut einem Monat endet mein Beschäftigungsverhältnis als Angestellte und mein Freelancer-Dasein beginnt. Obwohl ich früh angefangen habe, mich um alles zu kümmern, was so ein Jobwechsel mit sich bringt, habe ich momentan den Eindruck, dass es an allen Ecken und Enden fehlt. Dazu kommen – vermutlich völlig natürliche – Zweifel, ob sich Kunden einfinden werden und ob das alles überhaupt laufen wird. Ein Highlight ist die Website: endlich habe ich im WordPress-Dschungel ein Template gefunden, das zu meinem Angebot passt und mir optisch gefällt. Nun heißt es Content generieren, also in eigener Sache zu schreiben.